Haus Ravensberg: An "Pförti" kommt keiner vorbei
Das DRK Haus Ravensberg hat einen neuen Mitarbeiter. Die Stamm-Belegschaft hat ihn inoffiziell auf den Namen „Pförti“ getauft. Das Besondere daran: „Pförti“, dessen Arbeitsplatz sich gleich hinter der Eingangspforte befindet, ist kein Mensch aus Fleisch und Blut. Bei „Pförti“ handelt es sich vielmehr um einen so genannten Einlassassistenten. Seine Aufgabe ist die Zugangskontrolle von Mitarbeiter*innen und Besucher*innen. Denn das Seniorenzentrum betreten darf zu Zeiten der Corona-Pandemie nur, wer seine Personaldaten hinterlässt, frei von Symptomen ist, keinen Kontakt zu Infizierten hatte und keine erhöhte Körpertemperatur aufweist.
Genau das alles und noch ein klein wenig mehr erfasst der neue elektronische Dienstleister im DRK Haus Ravensberg. Das interaktive Gerät aus dem Hause des Kölner Spezialherstellers „Tavla“ verfügt über einen 21,5 Zoll großen Touchscreen-Bildschirm mit einem großformatigen Stoppschild als Eingangsbild. „Damit signalisieren wir jedem Besucher des Hauses, dass an ‚Pförti‘ kein Weg vorbeiführt“, sagt Vorstandssprecher Dennis Schwoch vom DRK Kreisverband Gütersloh, dem Betreiber des DRK Hauses Ravensberg.
Wer sich dem elektronischen Zugangsassistenten nähert, wird als Erstes aufgefordert, die im Gerät installierte Händedesinfektion zu betätigen. Anschließend erfolgt durch Eingabe an einer Tastatur die vom Gesetzgeber vorgeschriebene Aufnahme der persönlichen Daten. Danach sind (Risiko-)Fragen zu Corona-Symptomen und einem möglichen Kontakt mit Infizierten zu beantworten, bevor eine Wärmebildkamera kontaktlos die Körpertemperatur auf 0,5 Grad genau misst. Ein Computerprogramm wertet die Daten daraufhin aus und gibt im positiven Fall nach einer weiteren Aufforderung zur Händedesinfektion den Weg frei in das Gebäude.
Rund 5.000 Euro, , hat die Anschaffung des Geräts gekostet. Den Vorteil sehen Dennis Schwoch und Einrichtungsleiter Christoph Langewitz in erster Linie in der Entlastung von Pflegekräften. Langewitz: „Wir müssen – insbesondere in den schwach frequentierten Randbesuchszeiten – keine Mitarbeiter*innen mehr für die manuelle Erfassung der Besucherdaten abstellen. Stattdessen können sich die Mitarbeitenden wieder mehr ihrer Kernaufgabe widmen: Der Pflege und Betreuung unserer Bewohner*innen.“
Für Mitarbeiter*innen und regelmäßige Besucher*innen ist übrigens auch eine Express-Anmeldung mit Hilfe einer Chipkarte möglich. Dann müssen die Personaldaten nicht mehr manuell eingegeben werden. Zudem ist das Gerät in der Lage, die Ergebnisse von COVID-19-Schnelltests zu verwalten. Wichtig für den Datenschutz: Sämtliche Daten werden verschlüsselt auf dem Gerät gespeichert. Bei Bedarf können sie – nach Eingabe eines Passworts – mit einem USB-Stick abgerufen werden. Vier Wochen nach dem Besuch erfolgt eine automatische Löschung aller Daten.