Erste Hilfe an Konrad-Zuse-Schule wieder fest in Schülerhand
Ein Zusammenprall im Sportunterricht, ein Schnitt in den Finger im Hauswirtschaftskurs, ein Schneeball, der sein Ziel verfehlt und ins Auge geht oder – viel schlimmer – ein außer Kontrolle geratenes Experiment im Chemiesaal: An jeder Schule kann es zu Unfällen kommen, besteht die Gefahr von Verletzungen. Das ist an der Konrad-Zuse-Schule in Langenberg nicht anders. Doch hier kann im Falle eines Falles unmittelbar vor Ort schnell Erste Hilfe geleistet werden. Das liegt am Schulsanitätsdienst. Dieser geht dort jetzt nach vierjähriger Unterbrechung wieder offiziell an den Start.
Die Voraussetzungen dafür geschaffen hat Nora Brinkmann. Sie ist Klassenlehrerin der 9c und zugleich Koordinatorin für den Schulsanitätsdienst. Am Institut für Bildung und Kommunikation (IBK) des DRK-Landesverbands Westfalen-Lippe in Münster hat sie sich in zwei Seminaren zur Erste Hilfe-Ausbilderin schulen lassen. Ihr dort erworbenes Wissen hat Brinkmann mit Beginn des Schuljahres 2023/24 im vergangenen August an 20 Schüler:innen der Klassen 8 bis 10 weitergegeben. Im Rahmen des Profilfaches „Schulsanitätsdienst“ erwarben die 13 Mädchen und sieben Jungen die Qualifikation zu Ersthelfer:innen.
In den insgesamt neun Unterrichtseinheiten lernten sie unter anderem, wie ein Druckverband anzulegen ist, wie eine hilfsbedürftige Person in die stabile Seitenlage gebracht wird oder in welchem Rhythmus eine Herzdruckmassage zu erfolgen hat. Was bei einigen Schülern nachhaltig in Erinnerung geblieben ist, weil sich ein derartiger Fall jederzeit in ihrem persönlichen Umfeld ereignen kann: Die korrekte Abnahme eines Schutzhelms nach einem Zweiradunfall.
Den verdienten Lohn ihrer mehrmonatigen Anstrengungen in Theorie und Praxis erhielten die Zuse-Schüler:innen im Rahmen einer kleinen Feierstunde. Aus der Hand von Christian Schumacher, beim DRK Kreisverband Gütersloh auf ehrenamtlicher Basis zuständig für den Schulsanitätsdienst, gab es für jede und jeden eine Erste Hilfe-Urkunde, eine Ernennungsurkunde zu Schulsanitäter:in und als kleines Geschenk eine Rotkreuz-Thermosflasche. Erste Gratulanten waren die sichtlich stolze Schulleiterin Ellen Kaptain und Ilka Mähler, Vorstand des DRK Kreisverbands.
„Warum habt ihr mitgemacht und was sind eure Berufspläne?“, wollte Mähler von den Schüler:innen wissen. Bei Laura Sophie Billen war es vorrangig der Erwerb des Erste Hilfe-Scheines, den sie für ihren Führerschein benötigt. Und Bahri Aksoy ist noch in bester Erinnerung, wie er gelernt hat, ein Einsatzfahrzeug zum Ort des Geschehens zu dirigieren. Seitdem weiß er mehr denn je, dass sein Berufsziel „Notfallsanitäter“ lautet.
Ebenso wie er erhalten auch alle anderen 19 frisch gebackenen Schulsanitäter:innen vielleicht schon bald die Gelegenheit, ihr im Unterricht erworbenes Wissen in der Praxis anzuwenden. Jeweils zwei Schüler werden täglich zum Dienst eingeteilt. Ihre Alarmierung erfolgt aktuell noch über die schuleigene Lautsprecheranlage. Zu einem späteren Zeitpunkt ist die Ausstattung mit einem elektronischen Melder nicht ausgeschlossen. Vom DRK gab es auf jeden Fall zum Re-Start des Schulsanitätsdienstes an der Konrad-Zuse-Schule für den Einsatzfall einen Notfallrucksack in Signalfarben und eine herzliche Einladung in eigener Sache. Christian Schumacher: „Wenn ihr gerne anderen Menschen helft und Freude daran habt – das Deutsche Rote Kreuz in Langenberg hat noch Plätze freut und freut sich immer über motivierten Nachwuchs.“