DRK-Ehrenamtliche können Ernstfälle demnächst virtuell trainieren
Digitalisierung und der Wandel in der Arbeitswelt durch Computer sind derzeit oftmals negativ belegt. Dass die Nutzung neuer Techniken bei Weitem nicht immer Nachteile bringt, sondern eine absolute Bereicherung sein kann, zeigt ein neues Vorhaben des Kreisverbandes des Deutschen Roten Kreuzes Gütersloh. Ehrenamtliche Retter und Opfer von Unfällen, Verletzte und Betroffene von Katastrophensituationen werden gleichermaßen von einer „Ausbildung mit Virtual Reality“, kurz VR, profitieren. Diese ermöglicht es, Extremsituationen orts- und zeitunabhängig zu trainieren, ohne dafür eine groß angelegte Katastrophenübung starten zu müssen. Unterstützt wird das DRK Gütersloh von anerkannten Experten auf dem Gebiet der VR-Ausbildung vom DRK Kreisverband Herford-Stadt. Der dortige Digitalisierungsbeauftragte Thomas Pilz und der Geschäftsführer des Herforder Kreisverbandes Ralf Hoffmann haben sich neuer Techniken bedient, die jetzt den Gütersloher Rettern zugänglich gemacht werden.
Der DRK Kreisverband Herford-Stadt nimmt derzeit bundesweit eine Vorreiterrolle ein. Amazon und der Stifterverband in der Initiative "digital.engagiert" haben das Virtual Reality Projekt des DRK Kreisverbandes Herford-Stadt mit 10.000 Euro Fördergeldern unterstützt. Thomas Pilz und Ralf Hoffmann zeigen mit ihrer Projekt- Teilnahme, wie sich zivilgesellschaftliche Digitalisierungsprojekte in der Bildungsarbeit von Verbänden und anderen Organisationen umsetzen lassen. Mit ihrer Idee haben die Herforder offenbar bundesweit offene Türen eingerannt, denn das Interesse und die Unterstützung, die Sie auch von namhaften Technikherstellern erfahren, ist enorm.
Was sonst als Katastrophenübung, medizinischer Notfall oder gar Unfall-Extremsituation mit einem enormen Aufwand inszeniert und nachgestellt werden muss, kann durch Virtual Reality, kurz VR, dreidimensional durch Einsatz einer Spezialbrille durchlebt werden. Die mittels 360-Grad-Kamera produzierte Trainingssequenz kann so oft geübt werden, bis sie sitzt. Während ihrer Ausbildung können Gütersloher Ehrenamtliche auf diese Art und Weise mehr Routine bekommen. Enormer Vorteil dabei: Ort und Zeit spielen keine Rolle.
Das Projekt hat die Verantwortlichen des DRK Kreisverband Gütersloh sofort begeistert. Dennis Schwoch, Vorstand des DRK Kreisverband Gütersloh sieht in diesem Projekt einen wichtigen Beitrag zur Digitalisierung im Bereich des Katastrophenschutzes. Michael Schumacher, Kreisrotkreuzleiter des DRK Kreisverband, Dr. Grau, Kreisverbandsarzt und stellv. Kreisrotkreuzleiter Michael Ossenkemper sehen große Chancen in der qualifizierten Ausbildung von komplexen Einsatzszenarien. Denn durch das Aufsetzen einer VR-Brille haben ehrenamtliche Retter immer wieder die Möglichkeit, in Übungsszenarien einzutauchen und sie zu wiederholen. Die Ausbildungseinheiten dazu werden mit einer 360-Grad-Spezialkamera gefilmt.
Und genau das passierte am Samstag, den 12.10. Die Fahrzeuge des DRK Gütersloh werden sozusagen zur Filmkulisse, das Gelände der der Ostwestfalenhalle Kaunitz zum Set, denn die eine komplette Einsatzeinheit des DRK Gütersloh wurde digitalisiert. Diese Fahrzeuge aus den Ortsvereinen Gütersloh, Halle, Rheda-Wiedenbrück, Mastholte, Schloss-Holte waren zuvor auf Hochglanz poliert. Dazu werden 360-Grad-Fotos interaktiv zu virtuellen Geschichten verarbeitet. 360 Grad-Videos und Video-Führungen bzw. Erklär-Videos zu den Fahrzeugen des DRK Gütersloh, den Einsatzzwecken und Fahrzeug-Ausstattungen mit den enthaltenen Geräten werden von Thomas Pilz produziert. Außerdem erweitert das DRK Gütersloh seine Präsenz im Internet durch die Mithilfe der Herforder Profis mittels Youtube-Videos, die zusätzlich erstellt werden sollen.
Junge Menschen begeistern
Positiver Nebeneffekt des VR-Projekts ist die Möglichkeit, junge und immer mehr technik-affine Menschen für ein Engagement im DRK anzusprechen. Virtuelle Ausbildung für Ehrenamtliche bringt somit nicht nur einen enormen Schub in der Qualität der Ausbildung als Vorbereitung für den späteren Einsatz, sondern weckt die Neugier der jungen Generation. "Wir holen junge Leute in Ihrer Lebenswelt ab!", so Ralf Hoffmann, Geschäftsführer des Kreisverbandes Herford-Stadt, das im letzten halben Jahr sehr gute Erfahrungen gemacht und positive Rückmeldungen in Form von zahlreichen Klicks auf Internetseiten und Youtube-Videos bekommen hat. Kurznachrichtendienste wie Twitter und Instagram werden dazu aktiv genutzt.
Bei Rückfragen steht Ihnen Herr Michael Schumacher gerne zur Verfügung.
0171-7442704