Kunstprojekt in DRK-Kita: Kleine Architekten groß in Form
Mit einer so genannten Finissage ist in der Versmolder DRK-Kita "Am Stadtpark" ein außergewöhnliches Kunstprojekt zu Ende gegangen: Über einen Zeitraum von mehr als drei Monaten hatten Kinder und Erzieher:innen unter künstlerischer Anleitung im langen Flur der Einrichtung eine Stadt in der Stadt errichtet und diese danach in ihr tägliches Spiel einbezogen. Am Ende der aus Landesmitteln finanziell unterstützten Aktion durfte sich die Kita über prominente Besucher freuen: Bürgermeister Michael Meyer-Hermann und Marianne Kampwerth von der Bürgerstiftung wollten sich ein Bild davon machen, was Kinder im Vorschulalter für „Versmold-typisch“ halten.
Als stadtbildprägendes Gebäude in der Rangliste junger Versmolder ganz weit vorne: Die St. Petri-Kirche. Auch Post und Bibliothek, Schweinebrunnen und natürlich die Eisdiele durften aus Sicht der Kinder in „Klein-Versmold“ auf keinen Fall fehlen. „Die kleinen Architekten haben sich vor allem für Häuser und Einrichtungen entschieden, die sie von Spaziergängen mit ihren Eltern und Erzieher:innen kannten“, hat Alexandra Schwarzer beobachtet.
Der Leiterin der Vier-Gruppen-Kita ist es zu verdanken, dass die Kinder unter Anleitung der beiden Versmolder Künstlerinnen Tanja Hagebäumer und Barbara Kahl-Zimmermann vom Verein „Starke Kids“ über mehrere Monate mit dem Bau von „Klein-Versmold“ beschäftigt waren. Schwarzer war bei einer Recherche auf das NRW-Förderprogramm „Künstlerinnen und Künstler in die Kita“ vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft aufmerksam geworden. Daraufhin hatte sie sich mit einem siebenseitigen Brief an das Ministerium für Kultur und Wissenschaft um eine Aufnahme beworben.
Im Spätsommer vergangenen Jahres erhielt die Kita Am Stadtpark Post aus Düsseldorf. Inhalt des Schreibens: Eine Mitteilung über die Aufnahme in das Projekt, verbunden mit der Zusage einer finanziellen Förderung in Höhe von 2.700 Euro. Ein Teil des Budgets ging danach an die beiden Versmolder Künstlerinnen, deren Verein als Kooperationspartner gewonnen wurde. Ein anderer Teil wurde für „Baumaterial“ wie Klappkartons oder Pappmaché und Handwerkszeug wie Pinsel oder Farbstifte verwendet.
In mehrmonatiger Arbeit entstand daraufhin unter Anleitung der beiden Künstlerinnen „Versmold in klein“, wie es sich die Kinder gewünscht hatten. Weil Kindern, Erzieher:innen und Künstlerinnen die Ideen einfach nicht ausgehen wollten und sich die Miniaturstadt zu einem beliebten Spielobjekt entwickelt hatte, wurde die Aktion kurzerhand über das vorgesehene Enddatum 31. Dezember hinaus fortgesetzt und erst in diesen Tagen mit der Finissage offiziell beendet.