Krankenbetten des DRK leisten gute Dienste in lettischer Partnerregion
Es könnte der Auftakt für eine längerfristige und grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Gesundheits- und Sozialbereich gewesen sein: Der DRK Kreisverband Gütersloh hat jüngst einem Krankenhaus in der lettischen Partnerregion Valmiera eine Anzahl von Krankenbetten zukommen lassen. Die Betten stammen aus Beständen des DRK Haus Ravensberg in Borgholzhausen. Über einen vom Kreis Gütersloh organisierten Lkw-Transport sind sie in das baltische Land geliefert worden.
Der Volksmund weiß: „Wie man sich bettet, so liegt man.“ Wenn das stimmt, dann dürften die überwiegend älteren Patienten im Krankenhaus von Harsewinkels lettischer Partnerkommune Mazsalaca jetzt besser denn je liegen. Der Grund dafür sind die Krankenbetten aus dem DRK Haus Ravensberg. Die Betten entsprechen hierzulande nicht mehr dem neuesten Pflegestandard. Deswegen wurden sie gegen neuere Modelle mit elektrisch höhenverstellbarem Kopf- und Fußteil ausgetauscht.
Doch im vergleichsweise armen Lettland waren sie hochwillkommen, weil sie den Patienten gegenüber den deutschen Vorgängermodellen deutlich mehr Liegekomfort bieten, wie Krankenhausleiter Edgars Grandāns auf Anfrage des hiesigen DRK Kreisverbands bestätigte. Die Erstausstattung für das neu erbaute und im Juni 2000 eröffnete Krankenhaus stammte zum großen Teil noch aus Beständen aufgelöster Zivilschutzeinrichtungen des Landes Nordrhein-Westfalen.
Der Bau des Krankenhauses selbst geht zurück auf eine Initiative des 2003 verstorbenen Harsewinkeler Bürgers Bruno Kleine. Vor der Klinik, die ein altes Krankenhaus aus der Sowjet-Zeit ersetzt hat, erinnert eine Sandsteinsäule mit einem Schattenporträt von Kleine an dessen großzügiges finanzielles Engagement. Der (Textil-)Unternehmer und Lokalpolitiker hatte für den Bau des Krankenhauses seinerzeit 300.000 lettische Lat, umgerechnet etwa 250.000 Euro, zur Verfügung gestellt. Unter dem Dach des Krankenhauses in kommunaler Trägerschaft befindet sich außer einem Gesundheitszentrum und einer Palliativ- und Geriatriestation mit 50 Betten auch ein Kindergarten mit 80 Plätzen. Edgars Grandāns: „Damit sind für Menschen vom Anfang bis zum Ende des Lebens da.“
Insgesamt 50 Mitarbeiter:innen beschäftigt das „Mazsalacas Slimnīca“, darunter drei Ärzte und 15 Pflegekräfte. Unter den Patienten sind neben Menschen aus der Provinzhauptstadt Valmiera und ihrer Region oft auch ehemalige Bewohner:innen der Hauptstadt Riga zu finden. Edgars Grandāns: „Das liegt daran, dass die Verweildauer in den dortigen Kliniken deutlich kürzer ist.“