Erfreulich: Zahl der DRK-Katastrophenschützer:innen deutlich gestiegen
Die Jahre 2020 und 2021 waren für die ehrenamtlichen DRK-Einsatzkräfte geprägt von vielen und ständig wiederkehrenden Einsätzen in der Abwehr der Corona-Pandemie. Im Jahr 2021 kam noch das tragische Katastrophenereignis des Jahrhunderthochwassers „Bernd“ hinzu. Ein vollkommen anderes Bild bietet rückblickend das Jahr 2022 für den DRK-Einsatzdienst: Von 15 Einsätzen der ehrenamtlichen Kräfte hatte nur ein einziger einen Corona-Hintergrund.
Gleich im Frühjahr des Jahres 2022 wurde der Einsatzdienst des DRK vor eine besondere Herausforderung gestellt: Durch den Krieg in ihrem Heimatland hatten sich viele Menschen aus der Ukraine zu einer Flucht ins westliche Europa entschieden. Im behördlichen Auftrag der Städte und Gemeinden im Kreis Gütersloh betreute das DRK danach die hier eingetroffenen Schutzsuchenden. Die ehrenamtlichen DRK-Einsatzkräfte planten insgesamt vier Unterbringungseinrichtungen, richteten diese ein und nahmen dort die geflüchteten Menschen auf. Den Weiterbetrieb der Einrichtungen stellten später hauptamtlich Angestellte des DRK sicher. Allein in diesem Bereich bilanzierte das DRK 23 Einsätze. Die Zahl der ehrenamtlichen DRK-Kräfte lag bei 177, die Zahl der geleisteten Stunden bei 1.520.
In der Kategorie „Notfallsystem MANV“ (Massenanfall Verletzter) der überörtlichen Hilfe und in Kooperation mit den örtlichen Feuerwehren waren von den Einsatzformationen des DRK Kreis Gütersloh im Berichtsjahr 30 Einsätze zu verbuchen.
Bedeutend war der Einsatz der Einsatzeinheit-NRW GT01 des DRK gemeinsam mit den Maltesern sowie der Feuerwehr-Einheit für Information und Kommunikation (IuK) im Rahmen einer überörtlichen Hilfeleistung in Lage/Lippe. Dorthin war die Betreuungsplatz-Bereitschaft aus dem Kreis Gütersloh alarmiert worden, um die aufgrund einer Bombenentschärfung evakuierte Bevölkerung zu betreuen.
Alles in allem wurden im Jahr 2022 von den ehrenamtlichen DRK-Katastrophenschutzkräften des Kreises Gütersloh 61 Einsätze und 2.510 Einsatzstunden absolviert. Im Jahr 2021 hatte die Zahl der Stunden noch bei 7.850 gelegen. Damit waren die Stunden 2022 auf knapp ein Drittel des Vorjahreswerts geschrumpft.
Positiver Nebeneffekt: Für Aus- und Fortbildung sowie praktische Übungen der Einsatzkräfte stand jetzt deutlich mehr Zeit zur Verfügung. Hinzu kam, dass der sich abschwächende Verlauf der Corona-Pandemie wieder einen Ausbildungsbetrieb in Präsenz zuließ. So wurden im Jahr 2022 insgesamt zehn Einsatzübungen absolviert, die entweder in Eigenregie, von Partnerorganisationen oder durch Behörden organisiert worden waren. Für die ehrenamtlichen Einsatzkräfte wurden dabei vom DRK Kreisverband sämtliche Grund- und Fachdienstausbildungen angeboten, die nach der Ausbildungsordnung des DRK vorzunehmen sind.
Das Erfreuliche für das DRK im Kreis Gütersloh zum Abschluss: Die Zahl der ausgebildeten Einsatzkräfte hat sich im Jahr 2022 positiv entwickelt. Sie lag – auch dank umfangreicher Werbemaßnahmen wie der landesweiten Kampagne für das Ehrenamt – um knapp zehn Prozent über dem Vorjahresniveau. Damit stehen in den vier Einsatzeinheiten-NRW des DRK insgesamt 380 ausgebildete, ehrenamtliche Einsatzkräfte zur Verfügung. Interessant: Der Frauenanteil liegt inzwischen bei mehr als der Hälfte. In seiner Funktion als untere Katastrophenschutzbehörde hat der Kreis Gütersloh für die Einheiten des DRK im Kreisgebiet die volle Einsatzfähigkeit festgestellt.
Wer im Katastrophenschutz des DRK im Kreis Gütersloh zukünftig mitwirken möchte, ist gerne zu dem Kompaktlehrgang Katastrophenschutzhelfer:in eingeladen. Alles Weitere kann auf der Homepage www.drk-guetersloh.de nachgelesen werden. Hier ist auch eine Anmeldung möglich.