Auf dem "Umweg" über das JRK-Projekt "Humanitäre Schule" zum Jugenddemokratiepreis
Außergewöhnliche Ehrung für das soziale Engagement von Jugendlichen aus der Stadt Versmold: Auf der Feier zum 70-jährigen Bestehen der Bundeszentrale für Politische Bildung ist die Gruppe "JUST Versmold" in Bonn mit dem Jugenddemokratiepreis ausgezeichnet worden. Hervorgegangen ist die Gruppe aus der Beteiligung von Schülern des CJD-Gymnasiums am Projekt "Humanitäre Schule" des Jugendrotkreuzes.

Der Jugenddemokratiepreis wird alljährlich von der Jugendjury der Bundeszentrale für Politische Bildung verliehen. Er würdigt zivilgesellschaftliches Engagement junger Menschen zwischen 16 und 27 Jahren und ist mit 3.000 Euro dotiert. Die Preisträger des Jahres 2022 sind JUST Versmold und die Deutschland-Sektion der weltweit tätigen Jugendorganisation "Youth Lead the Change".
"JUST Versmold" - die Abkürzung steht für Jugendunterstützerkreis - hat die Auszeichnung für den Aufbau gemeinsamer Aktivitäten mit gleichaltrigen Geflüchteten aus der Ukraine erhalten. Seinen Ursprung hatte das Engagement in der Teilnahme einer 9. Klasse des CJD Gymnasiums am Jugendrotkreuz-Projekt "Humanitäre Schule". Zusammen mit ihrem Politiklehrer Markus Kuhlmann erhielten die Schüler von Dr. Martin Bohle, Erster Vorsitzender des DRK Versmold, Einblick in die Aufnahme und Betreuung von Geflüchteten durch das Deutsche Rote Kreuz. Aus dem Kontakt entwickelte sich der Wunsch, auch selbst aktiv zu werden. Die Idee war, ukrainische Jugendliche in der Schule und im Privaten in die örtliche Gesellschaft zu integrieren. Unterstützer fanden die CJD-Schüler dafür bei der Kirche und in der Stadtverwaltung. Dies führte zur Gründung des Jugendunterstützerkreises unter Federführung von Tabea Maier.
Seitdem helfen die Versmolder Jugendlichen gleichaltrigen Neubürgern aus verschiedenen Herkunftsländern, sich in der neuen Heimat zurechtzufinden, sich zu integrieren und sich einen Freundeskreis aufzubauen. In die Integrationsarbeit eingebunden sind auch syrische Kriegsflüchtlinge, die seit einigen Jahren in Versmold leben.
"Ihr habt aus einer zunächst kleinen Idee etwas ganz Großes geschaffen. Ihr habt aus der Ukraine geflüchteten Menschen, die nach Versmold kamen, ein Willkommensgefühl gegeben", sagte Laudatorin Ann-Sophie Rade, Mitglied der Jugendjury, bei der Preisverleihung im ehemaligen Plenarsaal des Bundestages. Zu der festlichen Veranstaltung in der Beethovenstadt waren aus Versmold neben den JUST-Aktiven auch Vertreter von Stadt, DRK, der Gruppe Starke Kids, des CJD und seiner Schülervertretung, Humanitäre Scouts und Eltern mit dem Bus angereist.