Wenn Haller Schüler:innen Weltpolitik betreiben
Kein Schultag wie jeder andere für 20 Gesamtschüler:innen aus Halle: Anstatt sich mit binomischen Formeln, Gedichtinterpretationen oder chemischen Elementen zu beschäftigen, wurden sie zu Akteuren eines internationalen Konflikts. Im Rahmen des Jugendrotkreuz-Projekts „Humanitäre Schule“ versuchten sie in einem Planspiel, eine kriegerische Konfrontation zwischen drei fiktiven Staaten auf diplomatischem Wege zu lösen. Eigens dazu waren die Schüler:innen mit ihren beiden Lehrkräften Frithjof Brinkmann und Nora Wrede mit Bus und Bahn zum Hauptsitz des DRK Kreisverbands in der Gütersloher Kaiserstraße gereist.
Willkommen geheißen wurden die Gesamtschüler:innen aus Halle hier von Kreisvorstand Dennis Schwoch und dem Verler Ortsvereinsvorsitzenden Christian Schumacher. Er zeichnet für das Deutsche Rote Kreis auf Kreisebene verantwortlich für das Projekt „Humanitäre Schule“. Die Gesamtschule Halle ist eine von drei Schulen im Kreisgebiet, die sich daran beteiligt.
Die Organisation des Planspiels lag dabei weitgehend in Schülerhand. In ihrer Funktion als „Humanitäre Schule Scouts“ erläuterten Evelyn Mann, Mathilda Bölle und Lucie Wilmsen ihren Mitschüler:innen zu Beginn die angenommene politische Lage. Schauplatz des Planspiels war eine internationale Konferenz am Sitz der Vereinten Nationen. Als Vertreter:innen der teilnehmenden Delegationen mussten sich die Mitspieler:innen in Kleingruppen mit unterschiedlichen Positionen und politischen Systemen auseinander setzen. Dabei erfuhren sie, wie schwierig und komplex die Umsetzung humanitärer Hilfe in einem internationalen Konfliktfall sein kann.
Auch für die beiden Schülerinnen Naomi Weber und Tanja Gutmann bedeutete dies eine enorme Herausforderung. Als Repräsentantinnen des Staates „Lufar“ waren sie aktiv an dem Konflikt beteiligt. Tanja Gutmann: „Eine spannende Aufgabe und eine interessante Abwechslung vom Schulalltag.“
Nach der Arbeit in Kleingruppen kamen alle Schüler:innen wieder zusammen, um die Ergebnisse ihrer Überlegungen zu präsentieren und zu einer friedlichen Lösung des Konflikts zu kommen. Für die Gesamtschule Halle ist die Mitwirkung am Jugendkreuz-Projekt „Humanitäre Schule“ fester Bestandteil der Demokratie-Erziehung. Zwar wird die Teilnahme daran von der Schule selbst nicht benotet. Die Schüler:innen und ebenso die Schule erhalten allerdings ein Zertifikat, ausgestellt vom JRK-Landesverband Westfalen-Lippe.